Die Geschichte unserer Schule
Auszüge aus dem Heimatbuch
Über die Zeit bis 1806 ist von der Schule in Hochmössingen wenig bekannt.
Nach dem Wechsel vom Herrschaftsgebiet der Freien Reichsstadt Rottweil zum Königreich Württemberg wurde das Schulwesen dem katholischen Kirchenrat in Stuttgart unterstellt. Die zuständige örtliche Schulbehörde war der Kirchenkonvent. Er ließ die jährliche Schulinspektion durch den Ortspfarrer durchführen. Unter dem Lehrer Joseph Weber zählte man zu dieser Zeit in Hochmössingen 51 Schüler.
Ab 1810 fand die Schule im ehemaligen Schaffneihof des Klosters Wittichen statt, der seit dem Kauf durch die Gemeinde als Schul- und Rathaus diente.
Nach dem Dorfbrand 1835 musste auch das Schul- und Rathaus neu erbaut werden. Im Sommer während des Wiederaufbaus wurde der Unterricht laut Berichten in der Agathakapelle abgehalten. Das neue Gebäude enthielt neben den Räumen für den Gemeinderat 2 Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und das Zimmer des Lehrergehilfen. Zu dem ebenfalls im Hause befindlichen Arrestzimmer hatten die Schüler keinen Zutritt.
1836 schrieb das Volksschulgesetz für jedes Kind vom 7. bis 14. Lebensjahr die Schulpflicht vor. Darüber hinaus bestand die Pflicht zum Besuch der Sonntagsschule bis zum 18. Lebensjahr.
Bei Schulen mit mehr als 90 Schülern konnten neben dem Hauptlehrer noch zusätzliche Unterlehrer oder Hilfslehrer beschäftigt werden. Lehrerinnen durften nur an Mädchenschulen oder in den unteren Stufen der Knabenklassen unterrichten. Im Jahr 1869 gab es in Hochmössingen 112 Schüler bei 701 Einwohnern.
Die Ferien waren ganz auf die Bedürfnisse der Landwirtschaft ausgerichtet: an Weihnachten und Ostern, dann 2 bis 3 Wochen zur Heuernte, 3 Wochen zur Getreideernte und 7 bis 10 Tage zur Kartoffelernte. Unterricht fand fast nur vormittags ab 7.30 Uhr statt.
1900 schaffte die Gemeinde das Schulgeld ab. 1908 war die Hochmössinger Schule zweiklassig. In der Oberklasse saßen 81 Schüler, in der Unterklasse 54. Sie wurden von einem ständigen und einem Unterlehrer betreut.
1912 wurde das neue Schulhaus mit 2 Klassenzimmern fertiggestellt. Im 1. Stock befand sich die Wohnung des Schulleiters. Weitere Lehrer wohnten im Rathaus.
1939 dehnte man die Schulpflicht von 7 auf 8 Jahre aus. Die nationalsozialistische Regierung verbot im Herbst 1941 den Religionsunterricht. Er wurde in Hochmössingen im Schwesternheim abgehalten. Ab Mitte April 1945 fand kein Unterricht mehr statt.
Die Schule nahm zum Schuljahr 1945/46 ihren Betrieb wieder auf. Sie wurde von zwei Lehrerinnen vierklassig geführt. Josefine Schelkle unterrichtete 102 Schüler in den Klassen 1-2 und 7-8, Gertrud Streicher 96 Schüler in den Klassen 3-4 und 5-6. Da zahlreiche Lehrer in Gefangenschaft oder gefallen waren, kam erst im Frühjahr 1947 ein dritter Lehrer hinzu, der spätere Schulleiter Alfons Baumgärtner.
In den sechziger Jahren sahen Schulentwicklungspläne die Bildung zentral geführter Mittelpunktsschulen vor. Eine Zeit lang war Hochmössingen als Standort im Gespräch. Die Einführung des 9. Schuljahres und die Einteilung in Grund- und Hauptschulen führten jedoch zu anderen Entscheidungen.
1969 übernahm Erwin Abberger die Schulleitung. Im gleichen Zeitraum wurde die Sanierung des gesamten Schulgebäudes mit Verlegung der WC-Anlagen vorgenommen.
Mit Beginn des Schuljahres 1970/71 besuchten alle Schüler der Klasse 5-9 die weiterführenden Schulen in Oberndorf. Die Hochmössinger Schule ist seit diesem Zeitpunkt eine reine Grundschule.
1973/74 ergab sich erneut die Diskussion um die Zusammenlegung von Schulen. Diesmal mit den Grundschulen Lindenhof und Beffendorf. Auf Grund der damals sehr hohen Schülerzahl von
101 Schülern konnte die Hochmössinger Schule eigenständig bleiben.
Die Pausenhalle erhielt 1977 eine Überdachung.
Das Schulhaus wurde 1999 sehr geschmackvoll restauriert und der Schulhof neu gestaltet.
Seit dem Frühjahr 2004 finden die Schulanmeldungen in den neu eingerichteten Verwaltungsräumen im 1. Stock des Schulhauses statt.
Im Herbst 2008 konnten die Räumlichkeiten durch einen Werk- und Küchenbereich im Keller erweitert werden. Für den Zugang neben den Toiletten durchbrach man eine 60 cm dicke Natursteinmauer.
Zu Beginn des Schuljahres 2011/12 bezog die "Verlässliche Grundschule" die Räume der ehemaligen Oberlehrerwohnung im 1. OG des Schulhauses in der Dornhanerstraße 45.
Seit 17. April 2012 betreut ein Team ehrenamtlicher Lehrbeauftrageter zwei mal wöchentlich die Ausleihe der dort untergebrachten Schülerbücherei.
Im Schuljahr 2015/16 wurde die Betreuung zur Ganztagsschule in Wahlform ausgebaut. Nun runden eine kindgerechte Rhythmisierung, eine individuelle Förder- und Übungszeit am Nachmittag und attraktive ergänzende Angebote den verlässlichen Schultag von 7.30 - 14.45 Uhr am Montag bis Donnerstag ab. Außerdem konnte im Rathaus ein Klassenzimmer zur Mensa umgebaut werden, so dass die Schüler hier die Möglichkeit haben, ein warmes Mittagessen zu bekommen.